Liebe Närrinnen und Narhallesen, liebe Aschermittwochlerinnen und Aschermittwochler , ich bin wieder in Weingarten angekommen. Ich weiß, ich weiß, Ihr wartet alle auf die Bilder vom Karneval in Beverungen. Bis heute Abend sind sie im Netz, versprochen. Ich will aber schon einmal versuchen, Euch in geschriebenen Worten die Stimmung zu vermitteln, die immer dann in Beverungen herrscht, wenn die Moochener von der Leine gelassen werden. Also dann, fange ich mal vorne an…
Sonntag 12.30 Uhr MEWZ, die Schnauze meines RAV4 zeigt nach Speyer, von Speyer geht’s weiter nach Mannheim/Heidelberg, dann Abfahrt Frankfurt. Von jetzt an geht es immer gerade aus. Frankfurt – Kassel – Dortmund – Abfahrt Warburg Beverungen. Und jetzt fängt es schon an zu kribbeln. Beverungen gelesen, und der Verstand setzt aus. Durchs „längste Dorf“ Europas gefahren – Dalhausen. Ortsschild Beverungen, die Heimat hat mich wieder. Da ich im Auto nicht rauche, fahre ich immer zuerst an die Weser, zum Dampferanleger. Aussteigen, eine anstecken, die Enten und Schwäne begrüßen, tief Heimatluft einatmen. Beverungen, was hast Du mir gefehlt!! Sofort bin ich wieder ein Beverunger Junge, begrüße zwei Angler, die da sitzen, wo die Bever in die Weser fließt. Aber nur im Flüsterton, die Fische könnten sich ja erschrecken und ich die Angel ins Kreuz bekommen. Das wollen wir doch alle nicht, nicht die Fische und ich schon mal gar nicht. Es ist also alles wie immer. Die Zeit scheint hier stehen geblieben zu sein. Herrlich!!
Sodele, jetzt einchecken im Hotel Kuhn. Ludwig freut sich immer, wenn er mich sieht, ich aber auch. Nicht mich, ich ihn. Bißchen quer? Die Beverunger verstehen das schon. Ich bekomme wieder mein Zimmer „nach hinten raus“. Angekommen!! Die Begrüßung ist wie immer: „Willeken, wo kommste getz wech? Wohnste imma noch da unten bei Chermasheim?“ (Germersheim für Nicht-Beverunger) Langsam füllt sich die Gaststube, die Flachserei kann beginnen. Und wenn dann der Satz fällt: „Lecker Korn, Ludwich, tu mich noch einen!“ dann schießen mir jedes mal die Tränen inne Augen – nicht vor Lachen, vor Rührung! Oder umgekehrt? Egal, dann weiß ich wieder, wo ich cheboren bin, und von wo ich wech komme. Un dann krisse chleich noch aufchetischt, dasse in Beverungen nur noch halb beerdigt werden (Oberkörper raus), da können se denn das Chrab selba pflegen. Dann „glotzte“ ersma dumm ausse Wäsche. Doch dann fangen se alle an zu lachen, denn: Zack, habn se dich wieda reinchelecht!! Das ist typisch BEVERUNGISCH !!
„Isch habe Rücken“. Mein Rücken ist etwas lädiert, also langsam gehen lassen. Stehen geht so, sitzen nicht so. (wegen dem Aufstehen und so..) Wird ja doch die meiste Zeit gestanden, wie immer. So läßt sich am besten über alles und jedes reden. Um 22.00 Uhr liege ich im Bett, denn der Rosenmontag fordert alle Kraft.
Rosenmontag. 10.00 Uhr MEWZ, die ersten „Frühschoppler“ trudeln im Hotel Kuhn ein. Jetzt heißt es für mich wieder in Erinnerungen graben. Ach ja, den kenne ich noch, und den, und den….und bei Erinnerungslücken hilft mir Ludwig, der Chef vom Hotel. (..aber viel Hilfe benötige ich nicht…) Werner B. kommt, auch ein ehemaliger Beverunger und ein guter, alter Freund aus früheren Zeiten. Und schon sind wir mitten im „Small-Talk“ (auf Beverungsch: klönen)
So, jetzt wird es aber Zeit für den Rosenmontags-Umzug in Beverungen. Einen schönen Platz suchen zum Fotografieren, dann kann der Zug mit seinen bunten, frohen, herrlichen Närrinnen und Narren kommen……(wie geschrieben: in Weingarten fährt er heute Abend los, etwas Geduld bitte!!) **Gr**
DER ZUG KOMMT BALD……….
Erst fangen se ganz langsam an…aber dann… => zur Galerie
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Linksaussen sind besondere Menschen…….