Weihnachtsbäumlein
Gedichte 16 Mai, 2009
Es war einmal ein Tännelein
mit braunen Kuchenherzlein
und Glitzergold und Ă„pflein fein
und vielen bunten Kerzlein:
Das war am Weihnachtsfest so grĂĽn
als fing es eben an zu blĂĽhn.
Doch nach nicht gar zu langer Zeit,
da stands im Garten unten,
und seine ganze Herrlichkeit
war, ach, dahingeschwunden.
die grĂĽnen Nadeln warn’n verdorrt,
die Herzlein und die Kerzlein fort.
Bis eines Tags der Gärtner kam,
den fror zu Haus im Dunkeln,
und es in seinen Ofen nahm –
Hei! Tats da sprĂĽhn und funkeln!
Und flammte jubelnd himmelwärts
in hundert Flämmlein an Gottes Herz.
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Christian Morgenstern (1871 – 1914)
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