Willi´s Erzählungen
Willi´s Erzählungen » 2010 » Januar » 07

Tougher Than The Rest – Zäher als der Rest….

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….das kann man mit Sicherheit von uns Ostwestfalen behaupten: wir sind zäher als der Rest…..

Wehrden an der Weser – ein Blumendorf

Amt Beverungen 1956 Kommentare deaktiviert für Wehrden an der Weser – ein Blumendorf

Liebe Besucherinnen und Besucher meiner Seite, ich möchte noch einmal darauf hinweisen, daß ich die Entstehung und die einzelnen Geschichten aus dem Heimat- und Wanderbuch – Stadt-, Dorf- und Landschaftsbilder aus dem Amt Beverungen, von Hermann Nolte – entnommen habe. Das Büchlein ist aus dem Jahre 1955!! (einzelne Anmerkungen sind von mir, es sind ja auch manche Wörter dabei, wo man sich schon mal den Kopf kratzt. *Gr*)

Sodele, jetzt geht es weiter mit dem Blumendorf Wehrden.

Im weiten Tal der Weser von Karlshafen bis Höxter klammert sich eine Reihe von größeren und kleineren Ortschaften dicht an die Weser. Zu diesen gehört auch das reizende und freundliche Wehrden. Das Dorfbild ist sehr anheimelnd und wirkt vornehm. Besondere Feinheiten sind einige altertümliche Bürgerhäuser, die Kirche und das Schloß.

Annette war Gast im Schloß

Die 1698 im Barockstil erbaute Kirche hat hübsche Portale und im Innern einen schönen Altar. Gleich neben der Kirche sehen wir das Schloß Wehrden, das ehemals eine Wasserburg war und 1700 umgebaut worden ist. Das Schloß wirkt durch seine elegante Hauptfront mit Treppenanlage und Portal. Die hufeisenförmige Rückfront zur Weser und zum Park hat zwei Pavillons. Schloß und Gut Wehrden sind Besitz der Familie von Wolff-Metternich. Die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, die bei ihren Verwandten im Kreise Höxter ihre „zweite Heimat“ fand, hat im Schloß Wehrden häufig geweilt.

Weltbekannte Samenzucht

Von ganz eigenem Reiz ist die Landschaft um Wehrden. Auf der Ostseite tritt der Solling ganz nahe an die Weser heran, im und um den westlichen Ortsteil liegen der Bahnhof und die Kornackersche Samengroßhandlung. Der weltbekannte Samenzuchtbetrieb der Firma Kornacker verfrachtet in der Hauptsaison zwischen November und März täglich mehrere Waggonladungen Blumen- und Gemüsesamen. Nicht nur Wehrdener, sondern auch Bewohner der Nachbarorte finden hier seit über einem Jahrhundert Arbeit und Brot. Andere Dorfbewohner sind in Landwirtschaft und Schifffahrt und bei der Bundesbahn beschäftigt.
Das so idyllisch gelegene Weserdorf mit seiner prachtvollen Umgebung ist ein Anziehungspunkt für den von Jahr zu Jahr wachsenden Fremdenverkehr. Außer mit der Bahn kann Wehrden (Eisenbahnknotenpunkt der Strecken Northeim – Ottbergen – Altenbeken und Scherfede – Holzminden) rechts und links der Weser heute durch mehrere Autobuslinien erreicht werden.

Jetzt wird es Zeit für das Weserlied, wer kann Heimatlieder am besten singen? Richtig – Heino, und dazu noch schöne Bilder von der Weser – Herz, was willst du mehr. So, Heino, hau rein min Jung….

…und hier der Text dazu:

Franz von Dingelstedt

Hier hab‘ ich so manches liebe Mal
Mit meiner Laute gesessen,
Hinunterblickend ins weite Tal,
Mein selbst und der Welt vergessen.
Und um mich klang es so froh und so hehr,
Und über mir tagt es so helle
Und unten brauste das ferne Wehr
Und der Weser blitzende Welle.

Wie liebender Sang aus geliebtem Mund,
So flüstert es rings durch die Bäume,
Und aus des Tales off’nem Grund
Begrüßten mich nickende Träume.
Und um mich klang es so froh und so hehr,
Und über mir tagt es so helle
und unten brauste das ferne Wehr
Und der Weser blitzende Welle.

Da sitz‘ ich aufs Neue und spähe umher
Und lausche hinauf und hernieder.
Die holden Weisen rauschen nicht mehr,
Die Träume kehren nicht wieder.
Die süßen Bilder wie weit, wie weit!
Wie schwer der Himmel, wie trübe!
Fahr wohl, fahr wohl du selige Zeit!
Fahrt wohl, ihr Träume der Liebe!

Einstmals Geschenk an Corvey

Nicht nur für den Naturfreund gibt es in Wehrden manch Interessantes. Zur Zeit Karls des Großen – um 800 also – gab es hier zwei Orte: Weredun (später Wehrden) und Upweredun. Die erste urkundliche Erwähnung geschieht um 850. Sie besagt, daß Hadwig, die Witwe des Sachsenherzogs Amalung und Schwester des zweiten Corveyer Abtes Warin, dem Kloster Corvey all ihre Besitzungen in Beverungen, Weredun und Upweredun schenkte. Neben der ganz in der Tiefe gelegenen Ansiedlung Weredun gab es damals also noch eine zweite Siedlung, Upweredun (Oberwehrden). Einige Geschichtsforscher meinen, dieses Oberwehrden habe unterhalb des steil aufragenden Wildberges und oberhalb der Straße Amelunxen – Blankenau gelegen. Andere Forscher behaupten, das zwischen Wehrden und Beverungen gelegene Blankenau sei das ehemalige Upweredun.

Vor 750 Jahren Burg am Wildberg

Weredun umfaßte einen Haupthof mit Hörigen. Später vergab das Stift Corvey den Haupthof und die heuerpflichtigen Höfe an den Miles de Amelungessen. Dieser Corveyer Vasall, der Graf von von Amelunxen, hatte Ende des 12. Jahrhunderts die Güter zu Wehrden, Amelunxen und Drenke als Lehen in Besitz. Zu jener Zeit befand sich auf der Höhe des Wildberges eine feste Burg, die Wildburg. Sie soll um 1176 erbaut sein.
Aus späteren Jahrhunderten finden sich nur wenige urkundliche Nachrichten über Wehrden, außer einigen Lehnsbegebungen, Abgabe von Getreide, Heuerpflichten und dergleichen.


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